Die wichtigsten Verbesserungen der neuesten NetEye-Version betreffen den Bereich Business Service Monitoring und die standardmäßige Bereitstellung des IT-Operations Analytics Moduls basierend auf InfluxDB und Grafana.
Das Business Service Management schafft die Verbindung zwischen den einzelnen Komponenten der IT-Infrastruktur und den darüber liegenden geschäftskritischen IT-Diensten. In NetEye erfolgt die Verfügbarkeitsberechnung der Business Services aufgrund der Monitoring-Daten der zugrundeliegenden Dienste und Komponenten.
Die Verfügbarkeit eines Business Services hängt von der Verfügbarkeit der zugrundeliegenden technologischen Komponenten, wie Hardware, Software, Datenbanken usw. ab. Ist, wie in der Abbildung oben, jede Komponente 10% der Zeit nicht verfügbar (rot markierter Abschnitt), bedeutet dies für den Business Service einen Ausfall von 30% da der korrekte Betrieb aller Komponenten vorausgesetzt wird.
Verfügbarkeitsmessung der Business Services basierend auf historischen Daten
Durch eine neue Datenarchitektur in NetEye 3.9 ist es möglich, Änderungen an den Business Services zu versionieren. So können historische Verfügbarkeitsdaten, für die Berechnung der SLA-Erfüllung abgeänderter Business Services verwendet werden.
Für Auditing-Zwecke werden bei Konfigurationsänderungen der Benutzername und die Uhrzeit protokolliert.
Anwendung der SLA-Korrekturen an Infrastrukturkomponenten auf die darüber liegenden Business Services
In NetEye 3.9 werden die Korrekturen an den Verfügbarkeitsdaten der technischen Ebene, an die Business Ebene vererbt. Auch Wartungs-Downtimes werden auf alle übergeordneten Dienste übertragen.
Seit dem Release von NetEye 3.8 konnten InfluxDB und Grafana auf Kundenwunsch in NetEye aktiviert werden. Mit NetEye 3.9 ist die zentralisierte Abbildung aller gesammelten Leistungsdaten, durch die Integration von InfluxDB und Grafana, nun standardmäßig für alle NetEye-Kunden verfügbar.
Zeitorientierte Abbildung von Leistungsdaten
Die Barriere zwischen den verschiedenen Datenbeständen wird aufgebrochen, indem die Informationen in einer einheitlichen Zeitreihendatenbank abgelegt werden. Der Vorteil dabei ist, dass eine Vielzahl von Performancedaten verschiedener Systeme für eine grafisch dargestellt und ausgewertet werden kann.
Die zeitorientierte Abbildung der Leistungsdaten übernimmt die Datenbank InfluxDB. Die Daten können in NetEye mit verschiedenen Auflösungen und Vorhaltezeiten abgelegt werden.
Grafischer Vergleich zur Trenderkennung
Für die grafische Darstellung liefert Grafana das Frontend, über welches die Suchanfragen vordefiniert und die entsprechenden Grafiken generiert werden.
Die Integration von InfluxDB und Grafana ist für die Erkennung von Trends innerhalb großer Datenmengen konzipiert. Die leistungsstarke Datenbank stellt Daten innerhalb von Millisekunden nach deren Erfassung zur Verfügung, wodurch sie Analysen in Echtzeit ermöglicht. Durch den Vergleich historischer Daten können Muster, Trends, Abweichungen und Entwicklungen erkannt werden.
Einsatzbeispiele:
Da die Daten mehrerer Checks zentralisiert in einer Datenbank abgelegt werden, können diese Daten auch in einer einheitlichen Grafik abgebildet werden. Beispielsweise kann dieselbe Metrik verschiedener Systeme (Bsp. CPU-Auslastung) angezeigt und miteinander verglichen werden.
Außerdem kann eine Metrik eines Systems in einem definierten Zeitraum, mit derselben Metrik desselben Systems eines anderen Zeitraums vergleichen werden.
Bei allen Ansichten kann beliebig tief hineingezoomt werden, um die einzelnen Bestandteile genauer zu betrachten. Dies ist beispielsweise beim Troubleshooting auf Datenbankservern, wobei die Prozessorauslastung, Read/s, Write/s, Trefferquote im Datenbank-Cache, Laufzeit der Transaktionen usw. untersucht werden müssen, besonders hilfreich.
Konfiguration über die grafische Oberfläche
In NetEye 3.9 können die Shutdown-Befehle vereinfacht über die grafische Benutzeroberfläche verwaltet werden. Die Änderung der Reihenfolge der Shutdown-Prozedur kann ebenfalls über die Benutzeroberfläche abgewickelt werden.
Gleichzeitig wurden Standardkonfigurationen für weitere Gerätemodelle hinzugefügt.
Neues Installationspacket für die Integration von Alyvix in NetEye
Das neue Installationspaket, ermöglicht es allen NetEye-Kunden, die open source End-to-End Monitoring Lösung Alyvix, unkompliziert und selbständig in NetEye zu integrieren. Dadurch können die von Alyvix gesammelten Leistungsdaten in NetEye grafisch dargestellt werden.
Alyvix ist eine Open Source Software, welche die Verfügbarkeit von Applikationen testet und die Anwendungsperformance misst. Die Engine interagiert mit der Anwendungsoberfläche und misst die einzelnen Transaktionszeiten. Die gesammelten Performancedaten können dann wie oben erwähnt in NetEye grafisch dargestellt werden. Die Lösung wird primär dafür eingesetzt, um die tatsächliche Benutzererfahrung auf geschäftskritischen Applikationen kontinuierlich und an verschiedenen Standorten zu messen. Eventuelle Einschränkungen der Servicequalität können dank der Integration mit NetEye Benachrichtigungen auslösen. ( www.alyvix.com )
Automatischer Import virtueller Maschinen
In NetEye 3.9 können alle virtuellen Maschinen einer VMware-Infrastruktur ganz einfach importiert werden. Alternativ können aus der vollständigen Liste, jene Hosts ausgewählt werden, welche in das Monitoring aufgenommen werden sollen. Auf die Hosts können während des Imports die vordefinierten Monitoring-Profile angewendet werden.
Beim Import werden der Name und die IP-Adresse der virtuellen Maschinen automatisch aufgelistet, was das manuelle Anlegen der Hosts überflüssig macht und sicherstellt, dass keine Maschine übersehen wird.
Neue Standard-Monitoring-Profile für Microsoft Server
In NetEye 3.9 ist ein Set von Basis-Profilen für das Monitoring von Microsoft Servern verfügbar. Diese Profile beinhalten gezielte Metriken zur Überwachung des Betriebssystems und können auch auf bestehende Hosts mit installiertem Agenten angewandt werden.
Cluster-Ansicht der überwachten Geräte
Im NagMap von NetEye 3.9 wird die Darstellung der Monitoring-Ergebnisse übersichtlicher gestaltet, indem Geräte automatisch in Cluster zusammengefasst werden. Dadurch wird die Darstellung übersichtlicher und die Navigation zu einem bestimmten Gerät einfacher. Je weiter auf der Landkarte weggezoomt wird, desto mehr Geräte werden zu einem Punkt zusammengefasst.
Das Upgrade von NetEye 3.8 auf NetEye 3.9 kann anhand der in NetEye 3.8 zur Verfügung gestellten Dokumentation autonom vorgenommen werden.
Schritt 1: Update des Dokumentationspaketes in NetEye 3.8 durch folgenden Befehl “yum –enablerepo=neteye update neteye-documentation”
Schritt 2: Ausführung der in der aktualisierten Dokumentation beschriebenen Upgrade-Prozedur.
Das autonome Upgrade ist weiterhin für alle Minor NetEye Releases möglich. Voraussetzung hierfür ist eine auf CentOS 6 basierende NetEye-Installation (alle Versionen ab NetEye 3.6).